Phishing-Warnung: „Aktion erforderlich!“ – Betrüger geben sich als PayPal aus
Eine täuschend echt wirkende E-Mail mit dem Betreff „Aktion erforderlich !“ sorgt derzeit für Verunsicherung bei vielen PayPal-Nutzern. Auf den ersten Blick scheint sie von PayPal zu stammen. Der Inhalt klingt dringend: „Ihr Konto wurde eingeschränkt.“ Was wie eine Sicherheitsmaßnahme aussieht, ist in Wahrheit ein Phishing-Versuch, um an die Zugangsdaten der Nutzer zu gelangen.
Das erwartet dich in diesem Beitrag:

Der Trick: Angst erzeugen, um Klicks zu erzwingen
Die Nachricht wirkt offiziell, nutzt das bekannte PayPal-Logo und ist in einem ähnlichen Layout des Zahlungsdienstleisters gestaltet. Ziel der Betrüger ist es, Empfänger dazu zu bringen, auf den eingebauten Link zu klicken und auf der gefälschten Login-Seite Kontoinformationen und Passwörter preiszugeben.
Die angebliche Sperrung des Kontos ist frei erfunden. Der Hinweis, dass die „Aktualisierung der Daten“ nur „maximal fünf Minuten“ dauere, soll zusätzlich Zeitdruck erzeugen. Dieser psychologische Trick ist typisch für Phishing-Mails: Wer unter Druck gesetzt wird und sich bedroht fühlt, klickt schneller.
Auffällige Merkmale der gefälschten PayPal-Mail
Ein genauer Blick entlarvt die Nachricht als Fälschung:
- Druck aufbauen: Die Überschrift „Ihr Konto wurde eingeschränkt.“ soll Druck erzeugen und zum schnellen Handeln bewegen.
- Unpersönliche Anrede: Statt eines Namens heißt es schlicht „Sehr geehrter Kunde“.
Echte PayPal-Mails sprechen den Empfänger namentlich an. - Verdächtige Links: Wenn du den Mauszeiger über den Button „Überprüfen Sie jetzt Ihr Konto“ bewegst, erkennst du, dass der Link nicht zu „paypal.com“ führt, sondern zu „aiutoallostudio.com/…“ Diese Login-Seite sieht nahezu echt aus und stiehlt die eingegebene Daten.
- Widersprüchlichkeiten: Der Nachrichtentext der E-Mail ist in deutscher Sprache, der Banner „Are your PayPal account details…“ sowie die weiteren Angaben im Fuß sind in englischer Sprache verfasst.

Warum diese gefälschte E-Mail eindeutig verdächtig ist
Auszug aus dem E-Mail-Header (Kopfzeilen) der gefälschten Mail
Betreff: Aktion erforderlich ! 1
Von: РауРаІ™ 2 noreply.accazt@smartfx.com 3
Datum: 27.10.2025, 15:44
An: undisclosed-recipients:; 4
Return-Path: noreply.accazt@smartfx.com
Authentication-Results: kundenserver.de; dkim=pass 5 header.i=@smartfx-com.20230601.gappssmtp.com
Received: from mail-io1-f101.google.com ([209.85.166.101]) by mx.kundenserver.de (mxeue103 [XXX.XX.XXX.67]) with ESMTPS (Nemesis) id 1MBkQU-1v1KiZ2eyK-00CQTu for deinname@example.com; Mon, 27 Oct 2025 15:46:08 +0100
...
- Druck durch vermeintliche Sicherheitswarnung: Der Betreff „Aktion erforderlich !“ soll Dringlichkeit erzeugen und zur schnellen Reaktion bewegen.
- Absendername ist Fake: Die Verwendung kyrillischer Zeichen im Namen zielt darauf ab, „PayPal“ nachzuahmen.
- Absenderdomain entspricht nich der offiziellen Domain, paypal.com. PayPal würde von @paypal.com oder einer der offiziellen PayPal-Domains (z.B. ) kommen.
- Undisclosed-recipients: Die Mail wurde massenhaft verschickt.
- DKIM passt für smartfx, nicht für PayPal: Nur weil DKIM „pass“ ist, heißt das nicht „ist legitim für PayPal“.
So reagierst du richtig
- Nicht klicken! Öffne keine Links oder Anhänge in der E-Mail.
- Nicht antworten. Betrüger nutzen jede Reaktion, um dich zu tracken (verfolgen) und um weitere Daten zu sammeln.
- Falls du unsicher warst und Daten eingegeben hast: Passwort sofort ändern (zuerst bei PayPal direkt über www.paypal.com), ggf. Bank/Kartenanbieter informieren.
- Direkt zur offiziellen Website gehen:
Tippe „www.paypal.com“ manuell in die Adresszeile deines Browsers ein und logge dich dort ein. Falls tatsächlich ein Problem besteht, siehst du es direkt im Konto. - Phishing melden:
- Leite die E-Mail an spoof@paypal.com weiter. PayPal wird die Nachricht prüfen und kann ggf. betrügerische Seiten sperren.
- E-Mail als „Junk markieren“, in den Spam-Ordner verschieben und löschen: Ab damit in den Papierkorb.
Was ist Phishing?
Der Begriff Phishing setzt sich aus den englischen Wörtern password und fishing („Angeln“) zusammen. Betrüger „angeln“ also gezielt nach sensiblen Daten wie Passwörtern, Kreditkartennummern oder Zugangsdaten zu Onlinekonten.
Solche E-Mails sind oft professionell und täuschend echt gestaltet, mit Logos, Signaturen und sogar rechtlichen Hinweisen. Genau das macht sie so gefährlich – und manchmal schwer von echten Mitteilungen zu unterscheiden.
Ruhe bewahren und ganz genau hinsehen
Die gefälschte PayPal-Benachrichtigung sollen Panik auslösen, um unüberlegte Klicks zu provozieren. Doch wer genau hinschaut, erkennt die Täuschung schnell. Wichtigster Grundsatz: Unternehmen wie PayPal fordern dich nicht per E-Mail zur Eingabe persönlicher Daten über einen Link auf.
Vorlage: Phishing-Meldung an PayPal
Empfänger: spoof@paypal.com
Betreff: Verdacht auf Phishing-Mail – Betreff „Aktion erforderlich !“
Text:
Hallo PayPal,
ich habe am 27.10.2025 eine E-Mail erhalten, die angeblich von PayPal stammt, aber sehr verdächtig aussieht.
Ich vermute, dass es sich um einen Phishing-Versuch handelt.
Details zur E-Mail:
Betreff: Aktion erforderlich !
Absender (angezeigt): РауРаІ™ noreply.accazt@smartfx.com
Empfangen um: 27.10.2025, 15:44 Uhr (MEZ)
Inhalt: Die Mail behauptet, mein Konto sei eingeschränkt, und fordert mich auf, meine Kontodaten über einen Link zu bestätigen.
Ich habe keine Links angeklickt und keine Daten eingegeben.
Die verdächtige Nachricht hänge ich als Original (mit Header) an, damit Sie sie prüfen können.
Bitte bestätigen Sie den Erhalt meiner Meldung.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
[Dein Vorname Nachname]
[E-Mail-Adresse, an die die Nachricht geschickt wurde: deinemailadresse@example.com]
So geht’s: Leite die Phishing-Mail als Anhang an spoof@paypal.com weiter (nicht nur den Text kopieren).
- In Gmail: Drei Punkte → Als Anhang weiterleiten
- In Outlook: Rechtsklick → Weiterleiten als Anlage
- In Thunderbird: Rechtsklick → Weiterleiten als Anhang
Keine Screenshots oder kopierten Texte nötig — PayPal will die Original-Mail, damit sie Header und Links analysieren können.
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