Microsoft zieht die Reißleine: Ab 15. Januar 2026 wird der KI-Chatbot Copilot nicht mehr über WhatsApp verfügbar sein. Was zunächst überraschend klingt, ist das Ergebnis neuer Richtlinien von Meta, die den Einsatz großer KI-Modelle auf WhatsApp künftig stark einschränken.
Microsoft äusserte sich am 24.11.2025 in einem Blogartikel dazu wie folgt: „Seit dem Start der Integration Ende 2024 habe Copilot Millionen von Menschen geholfen, bequem über WhatsApp mit ihrer KI zu kommunizieren. Doch wegen der neuen Regeln sei man nun gezwungen, sich zurückzuziehen.“
Warum Copilot WhatsApp verlassen muss
Meta hat seine Nutzungsregeln für die WhatsApp-Business-API angepasst. Allgemeine KI-Chatbots (LLMs), die wie Copilot frei über beliebige Themen sprechen können, sind dort künftig nicht mehr erlaubt. Microsoft betont, dass der Dienst zwar gut angenommen wurde und Millionen Menschen Copilot über WhatsApp genutzt haben, man nun aber keine andere Wahl habe als den Kanal zu schließen.
Der Schritt ist also kein strategischer Rückzug, sondern eine Folge geänderter Rahmenbedingungen auf Seiten von Meta.
Was bedeutet das für Nutzer?
- Der Dienst endet endgültig am 15. Januar 2026.
Nach diesem Datum wird der Dienst auf WhatsApp deaktiviert. - Chats werden nicht automatisch übernommen. Die WhatsApp-Integration war im Grunde „unauthentifiziert“. Microsoft kann somit nicht garantieren, dass Unterhaltungen auf die Copilot-App oder Webversion übertragen werden. Wer seine Chats behalten will, sollte sie vor dem Stichtag exportieren.
- Copilot kann weiterhin über die offizielle Copilot-App (iOS, Android), im Webbrowser (copilot.microsoft.com) oder über Copilot auf Windows genutzt werden.
Warum Meta allgemeine KI-Bots einschränkt
Messenger-Dienste wollen stärker kontrollieren, wie KI-Assistenten in ihren Plattformen agieren. Während Unternehmen weiterhin automatisierte Kundenkommunikation über WhatsApp nutzen können, sollen frei interagierende KI-Chatbots dort künftig keinen Platz mehr haben. Auch andere KI-Anbieter haben bereits Einschränkungen erfahren – Microsoft ist also nicht allein betroffen.
Aus Datenschutzsicht ist der Abschied von Copilot auf WhatsApp eher positiv zu bewerten. WhatsApp ist zwar Ende-zu-Ende verschlüsselt, doch der Einsatz einer KI innerhalb dieses Messengers bedeutet immer, dass Inhalte an externe Server übertragen werden müssen, um verarbeitet zu werden – in diesem Fall an Microsofts Cloud. Durch die Abkehr von WhatsApp entfällt dieser zusätzliche Datenfluss über eine Drittplattform.
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