Die Matrix aus Likes – Wie ein Herzchen dich entblößt
Jedes Herzchen ist ein kleiner Blick auf uns – und auf unsere Daten. In diesem Artikel erfährst du, wie Likes unser Verhalten beeinflussen, welche Technik dahintersteckt und welche Datenschutzfallen lauern. Natürlich gibt’s auch clevere Tipps, wie du souverän und geschützt online unterwegs bist. #TotalÜberwachtAberHappy zeigt, wie digitale Kontrolle Spaß machen kann.
Das erwartet dich in diesem Beitrag:
Likes sind keine Liebeserklärungen – sie sind Datenpunkte
Du tippst auf ein Herzchen: „Gefällt mir.“ Klingt harmlos. Fühlt sich nett an. Und doch hast du damit gerade ein weiteres Pixel in deinem persönlichen Überwachungs-Gemälde eingefügt. Denn hinter jedem Like steckt ein kleiner Daten-Krümel. Und Krümel haben die Angewohnheit, sich zu einem verdammt großen Kuchen zusammenzusetzen.
Ob Katzenvideo, politische Meinung, Sneaker-Drop oder Kochrezept – der Like ist nicht nur ein Ausdruck deines Geschmacks. Er ist ein Signal:
- Was dich interessiert
- Wann du aktiv bist
- Worauf du emotional reagierst
Technisch gesehen speichert das Netzwerk bei jedem Like nicht nur den Inhalt, sondern auch:
- Zeitstempel (aktiv um 23:14 Uhr = Nachtmensch)
- Ort (per GPS, IP oder WLAN-Netzwerk)
- Gerät (Smartphone-Modell, Betriebssystem, Browser)
- Verhalten davor und danach (Worauf hast du vorher geklickt? Was kam danach?)
Die Psychologie dahinter – das OCEAN-Prinzip
Deine Likes sind wie kleine Antworten auf einen psychologischen Persönlichkeitstest, den du nie freiwillig gemacht hast. Dahinter steckt meist das OCEAN-Modell:
- Openness – Bist du neugierig, kreativ, probierst Neues?
- Conscientiousness – Planst du im Voraus oder lebst du chaotisch?
- Extraversion – Suchst du Kontakt oder bleibst du lieber im Hintergrund?
- Agreeableness – Wie kooperativ oder streitlustig bist du?
- Neuroticism – Wie stark reagieren deine Emotionen?
Ein Like für ein Abenteuer-Reisevideo? → Hohe Offenheit.
Viele Likes für Ordnungs-Hacks? → Hohe Gewissenhaftigkeit.
Kommentare in hitzigen Diskussionen? → Geringe Verträglichkeit, hohe Emotionalität.
OCEAN – Die 5 Zutaten für dein digitales Ich
Die Werbeindustrie hat keine Lust, dich als komplizierten Menschen zu sehen.
Zu viele Macken, zu viele Überraschungen.
Also schrumpfen sie dich auf fünf Eigenschaften zusammen – schön handlich für den Algorithmus.
Das Ganze nennt sich OCEAN-Modell. Klingt wie eine Wellness-Massage, ist aber eher ein psychologischer Fleischwolf für deine Persönlichkeit.
O – Offenheit (Openness)
Wie sehr du für Neues zu haben bist.
Hohe Offenheit = du probierst gern exotische Rezepte, neue Apps oder seltsame Modetrends.
Niedrige Offenheit = du isst seit 20 Jahren das gleiche Frühstück und findest TikTok „zu hektisch“.
Für die Plattform:
- Hohe Offenheit → schick dir wilde, neue Produkte und edgy Content.
- Niedrige Offenheit → bleib bei Katzenvideos und der dritten Staffel der gleichen Serie.
C – Gewissenhaftigkeit (Conscientiousness)
Bist du organisiert, planst voraus und arbeitest strukturiert?
Oder bist du eher „Ich mach das später… irgendwann“?
Für die Plattform:
- Hohe Gewissenhaftigkeit → Werbung für Finanz-Apps, Zeitmanagement-Tools, Premium-Notizbücher.
- Niedrige Gewissenhaftigkeit → „10 Tricks, wie du in 3 Tagen reich wirst“-Anzeigen.
E – Extraversion
Menschenfreund oder Höhlenbewohner?
Hohe Extraversion = ständig unterwegs, viele Kontakte, Social-Media-Futterquelle.
Niedrige Extraversion = lieber Netflix und Ruhe – außer, wenn du dich im Kommentarbereich streitest.
Für die Plattform:
- Hoch → Gruppen-Events, Dating-Apps, Festival-Tickets.
- Niedrig → Gaming, Streaming, Lieferdienste.
A – Verträglichkeit (Agreeableness)
Bist du harmoniebedürftig oder streitlustig?
Hohe Verträglichkeit = nett, verständnisvoll, konfliktmeidend.
Niedrige Verträglichkeit = X/Twitter ist dein natürlicher Lebensraum.
Für die Plattform:
- Hoch → „Feel-Good“-Content, Charity-Aktionen.
- Niedrig → polarisierende Themen, Empörungs-Clickbait.
N – Neurotizismus (Neuroticism)
Wie leicht gerätst du aus der Ruhe?
Hoher Neurotizismus = emotionale Achterbahn, anfällig für Stress, FOMO-Deluxe.
Niedriger Neurotizismus = innerer Zen-Mönch, selbst wenn das WLAN ausfällt.
Für die Plattform:
- Hoch → Kauf-Impulse triggern, emotionale Headlines.
- Niedrig → Langzeitkampagnen und rationale Produktvergleiche.
Mit diesen fünf Werten haben Plattformen dein psychologisches Betriebssystem. Sie wissen, welche Knöpfe sie drücken müssen – und wie oft. OCEAN ist nicht nur ein Modell. Es ist die Bedienungsanleitung für dich.
So rechnet die Maschine
Wenn du online unterwegs bist, hinterlässt du Spuren – Klicks, Likes, geteilte Inhalte. Was für dich nach Kleinigkeiten aussieht, ist für Plattformen und Werbetreibende pures Gold. Denn jede deiner Interaktionen fließt in gigantische Datenmodelle ein. Und genau hier beginnt die eigentliche Magie: Es ist keine Handarbeit, kein Praktikant sitzt da und macht Strichlisten. Das sind hochkomplexe Algorithmen am Werk, die in Sekundenbruchteilen ein erstaunlich präzises Bild von dir zeichnen:
- Machine-Learning-Modelle, trainiert mit Millionen Nutzerdaten
- Cluster-Analysen, die dich in „Typengruppen“ sortieren
- Lookalike Audiences, um Leute zu finden, die dir ähneln
Je mehr Likes, desto klarer wird dein Profil.
Mit 50–100 Likes kann ein Algorithmus dich oft schon besser einschätzen als deine Freunde.
Mit 300+ Likes kennt er dich besser als dein Partner.
Die Reise eines Likes
Ein einzelner Klick wirkt harmlos – ein Herzchen unter einem Katzenvideo, schnell getippt und schon vergessen. Doch für Plattformen wie Meta ist dieser Like keine beiläufige Interaktion, sondern der Beginn einer Datenreise. Im Hintergrund wird gespeichert, analysiert, verglichen und weitergegeben. Aus jedem Klick entsteht ein detailliertes Puzzlestück deines digitalen Profils. Es ist das heißbegehrte Futter für Werbetreibende, Algorithmen und Tracking-Systeme.
Dein Like bleibt nicht nur bei Instagram oder Facebook. Er wird ausgewertet und oft auch an andere Firmen oder Tools weitergegeben. So erfahren Werbetreibende, welche Interessen du hast, Algorithmen nutzen diese Infos, um dich besser einzuschätzen, und Tracking-Systeme verfolgen dein Verhalten auch auf anderen Websites oder Apps.
Ein Like liefert Daten, die weit über die Plattform hinaus genutzt werden. So läuft das ab:
- Du likest ein Katzenvideo auf Instagram
→ Meta weiß: „Katzen = ja. Online um 23:14 Uhr = auch ja.“ - Meta speichert & analysiert den Like
- Uhrzeit, Ort, Gerät, vorherige Interaktionen.
- Vergleich mit Millionen ähnlicher Profile: „Tierlieb, Nacht-aktiv, eher impulsiv.“
- Weitergabe an Drittanbieter
- Facebook Pixel meldet deinen Like auch an Websites, die du danach besuchst.
- Google Analytics oder Mixpanel verfolgen, welche Produkte du dir anschaust.
- Abgriff durch Data Broker
- Firmen wie Acxiom, Experian oder Oracle Data Cloud kaufen oder tauschen die Daten.
- Sie fügen weitere Infos hinzu: Kreditkartenkäufe, Bonuskarten, öffentliche Register.
- Profil-Fusion
- Aus Social-Media-Daten + Kaufverhalten + Standort-Historie wird ein komplettes Psychogramm:
„Männlich, 32, Single, Großstadt, Haustierfreund, bestellt oft spätabends Snacks, interessiert an Reisen.“
- Aus Social-Media-Daten + Kaufverhalten + Standort-Historie wird ein komplettes Psychogramm:
- Verkauf an Werbekunden
- Ein Tierfutter-Hersteller kauft zielgerichtet Werbeplätze:
„Zeig ihm um 22:30 Uhr ein emotionales Video von einer Katze, die sein Lieblingssnack frisst.“
- Ein Tierfutter-Hersteller kauft zielgerichtet Werbeplätze:
- Rückkehr zum Ursprung
- Du siehst die Werbung beim Scrollen.
- Du klickst.
- Zyklus wiederholt sich – nur noch präziser.
Der kommerzielle Teil
Dein Like ist Rohmaterial. Er wandert in Datenbanken, wird mit anderen Informationen zusammengeführt (Suchanfragen, Standort-Historie, Kaufverhalten) und wird irgendwann zu einem Teil eines perfekt segmentierten Werbe-Pakets:
„Zeig Person X, weiblich, 29, hohe Offenheit, mittlere Extraversion, Katze im Haushalt, tendenziell spät online, Werbung für Premium-Katzenfutter zwischen 22:00 und 23:00 Uhr.“
Aus deinem Like wird ein Baustein für personalisierte Werbung, die so präzise zugeschnitten ist, dass sie sich kaum noch zufällig anfühlt. Werbetreibende kaufen keine groben Zielgruppen mehr („Frauen zwischen 20 und 30“), sondern maßgeschneiderte Segmente mit psychologischen Profilen. Dein Alltag, deine Vorlieben und sogar deine Gewohnheiten im Tagesrhythmus verwandeln sich so in kommerzielle Verwertbarkeit. Und genau das ist der Kern des Geschäftsmodells.
Drittanbieter – die stillen Mitesser deiner Daten
Deine Daten bleiben nicht dort, wo du sie eingibst. Wenn du klickst, likest oder dich irgendwo einloggst, öffnen sich im Hintergrund Türen für ganze Netzwerke von Partnern. Sie heißen nicht „Fremde“, sondern treten als praktische Helfer auf – Login-Dienste, Analyse-Tools, Werbenetzwerke. Doch in Wirklichkeit sitzen sie mit am Tisch und bedienen sich stillschweigend an deinen Informationen. Manche messen dein Verhalten, andere verknüpfen es mit Einkäufen oder Surfspuren – gemeinsam weben sie das unsichtbare Netz, das dich über Plattformgrenzen hinweg verfolgt.
Drittanbieter sind keine Fremden – das sind die „Freunde“ deiner Lieblingsplattform, die sich unauffällig am Buffet bedienen:
- Login-Dienste:
- Auth0, Okta, Gigya – „Log dich bequem mit Facebook oder Google ein“ bedeutet: wir sehen jetzt, was du tust.
- Analyse-Tools:
- Google Analytics, Mixpanel, Hotjar – messen, wo du klickst, wie lange du bleibst, wo du wieder abspringst.
- Facebook Pixel – ein unsichtbarer Spion, der dich quer durchs Web verfolgt, damit Meta weiß, was du außerhalb von Meta tust.
- Werbepartner & Ad-Netzwerke:
- Google AdSense, Criteo, Taboola, Outbrain – sie verbinden deine Social-Media-Interessen mit deinem Surfverhalten.
- Social Plugins & Embeds:
- YouTube Embed, X/Twitter Widgets, Instagram Embed – schon wenn du einen Beitrag einbindest, fließen Daten zurück an die Mutterplattform.
- E-Commerce-Integrationen:
- Shopify, Stripe, Klarna, PayPal – verbinden Kaufverhalten mit deinem Social-Profil (z. B. über Werbung, Tracking-Cookies, Bestellbestätigungen).
Das Problem: Viele dieser Drittanbieter sind wie Gäste auf einer WG-Party, die nicht gehen wollen – und den Kühlschrank leer räumen, bevor sie wieder verschwinden.
Wer alles an deinem digitalen Ich knabbert
Du denkst, deine Daten bleiben bei der Plattform, bei der du sie hochlädst? Haha. Süß. In Wirklichkeit ist das ein „All-you-can-eat“-Buffet. Was du hochlädst, likest oder suchst, landet nicht nur bei der Plattform selbst. Im Hintergrund greifen Werbenetzwerke, Tracking-Tools und Drittanbieter zu – jeder nimmt sich ein Stück. Für dich unsichtbar, für sie ein Festmahl aus Interessen, Gewohnheiten und persönlichen Details.
Wer sich alles an deinem Buffet bedient:
1. Die Plattform selbst
Meta, Google, TikTok, LinkedIn & Co. sind die Köche in dieser Datenküche.
Sie verarbeiten alles, was du ihnen gibst – plus jede Nebeninformation, die sie so nebenbei mitschneiden: Standort, Gerätedaten, Nutzungszeit, Bewegungsmuster.
Warum?
Weil sie so besser vorhersagen können, wann, wie und womit sie dich zum Klicken bringen.
Und natürlich, um es an den nächsten Punkt weiterzureichen …
2. Werbekunden
Von der Proteinpulver-Marke bis zur Luxusuhren-Firma:
Wer zahlt, bekommt Zugang zu deinem digitalen Ich.
Nicht direkt mit Namen und Adresse – offiziell bist du „anonymisiert“.
Aber „anonymisiert“ bedeutet hier oft nur: Name weg, Profil bleibt.
3. Drittanbieter
Das sind Partnerunternehmen, die „Services“ anbieten, wie z. B.:
- Login mit Google oder Facebook
- Spiele, die Zugriff auf dein Profil wollen
- Shopping-Websites mit Social-Media-Anbindung
Oft merkst du nicht mal, dass du ihnen Daten gegeben hast – bis sie dir plötzlich personalisierte Werbung schicken.
4. Data Broker
Willkommen bei den Flohmärkten des Datenzeitalters.
Data Broker kaufen, sammeln, verknüpfen und verkaufen Datenpakete weiter.
Hier wird alles zusammengeführt: Social-Media-Daten, Kreditkartenkäufe, Bonuskarten, sogar öffentliche Register.
Bekannte Namen (die du garantiert nie in deinem Feed siehst):
- Acxiom
- Oracle Data Cloud
- Experian
- Equifax
Ihr Job: aus tausend Bruchstücken ein vollständiges Bild machen – und es dann meistbietend verkaufen.
5. Staatliche Stellen
Manchmal offiziell (Steuer, Polizei), manchmal weniger offiziell (Geheimdienste).
Nicht jede Regierung kauft einfach so Daten ein – aber viele nutzen „frei verfügbare“ Informationen, die Data Broker oder Plattformen bereitstellen.
Und falls du denkst, das sei Verschwörung: In den USA kauft das Militär ganz legal Standortdaten von App-Anbietern.
6. Forscher & Partnerprojekte
Unter dem Deckmantel von „wissenschaftlicher Analyse“ fließen Daten oft an Universitäten oder Forschungsinstitute.
Manche Projekte sind seriös, andere dienen als Tarnung für kommerzielle Auswertung.
Warum das nie aufhört und deine Daten niemals Pause machen
Weil Daten wie Geld sind – nur dass du sie ständig nachproduzierst, gratis natürlich. Jeder Klick, jeder Like, jede Suche füttert ein System, das niemals stillsteht. Einmal erfasst, verschwinden die Informationen nicht wieder. Sie wandern weiter: von Plattform zu Partner, von Datenhändlern zu Werbekunden. Während du selbst längst vergessen hast, was du geteilt hast, bleibt dein digitales Abbild erstaunlich aktuell – und wird ständig verfeinert.
Merke:
Dein Like löst sich nicht in Luft auf. Er geht auf Weltreise, wird ausgewertet, verknüpft und kehrt zurück – in Form von Werbung, die wirkt, als wäre sie dir auf den Leib geschneidert. Oft schneller, als du „#TotalÜberwachtAberHappy“ tippen könntest.
Likes – kleine Klicks, große Beichte
Du denkst, ein Like ist nur ein „Hey, das find ich cool“. Falsch. Ein Like ist ein Mikro-Interview, bei dem du die Antworten gibst – ohne es zu merken.
Plattformen lieben Likes, weil sie eindeutige, freiwillige Datensignale sind.
Kein Rätselraten, kein Interpretieren:
Du. Magst. Das.
Und wenn du es magst, kann man daraus schließen, wer du bist, wie du tickst und was man dir andrehen kann.
Was Likes über dich verraten – je nach Plattform
- Facebook:
Alte Freunde, Familienfotos, politische Meinungen, süße Tiervideos.
→ Verrät Werte, Interessen, soziales Umfeld, Altersgruppe, sogar deinen Beziehungsstatus – ob du’s angibst oder nicht. - Instagram:
Ästhetik, Lifestyle, Marken, Körperbilder.
→ Zeigt deine Selbstinszenierung, Konsumwünsche, Schönheitsideale – und Unsicherheiten. - TikTok:
Kurze, impulsive Vorlieben. Trends, Sounds, Challenges.
→ Offenbart Humor, Stimmungslage und Reaktionsmuster – oft in Echtzeit. - X/Twitter:
Politische Haltung, Themeninteressen, Triggerpunkte.
→ Deine „Wut-Buttons“ sind Gold wert für gezielte Empörungswerbung. - LinkedIn:
Karriereziele, Brancheninteressen, Statusdenken.
→ Ideal, um dir Kurse, Coachings und Business-Produkte zu verkaufen.
Wie das technisch funktioniert
- Datensignale sammeln
Jeder Like wird gespeichert – mit Zeit, Ort, Gerätetyp, Kontext (was war davor, danach, wie lange hast du gezögert?). - Mustererkennung
Algorithmen vergleichen dich mit Millionen anderen Nutzerprofilen:
„Ah, 87 % der Leute, die X liken, liken auch Y – und kaufen Produkt Z.“ - Clustering
Du landest in Zielgruppen-„Eimern“:
„Trendaffine Studentin, urban, mittleres Budget“ oder „gestresster Angestellter, spät aktiv, sucht Ausgleich“. - Psychometrisches Mapping
Deine Likes werden gegen Persönlichkeitsmodelle wie OCEAN gehalten, um deine emotionale Anfälligkeit zu messen.
Wie das psychologisch funktioniert
- Selbstoffenbarung light
Likes sind das digitale Äquivalent zu einem Nicken im Gespräch.
Du bestätigst, was dich anspricht – ohne Widerstand, ohne Zensur. - Emotionale Spurensuche
Ein Like verrät oft mehr über deine Gefühlslage als über deine Meinung.
(Ja, der Like unter dem Fitness-Post um 00:47 Uhr sagt etwas über dein aktuelles Körperbild.) - Soziale Konditionierung
Je mehr Likes du vergibst, desto mehr wirst du im Gegenzug „gefüttert“ mit ähnlichem Content.
Das verstärkt deine Vorlieben, Meinungen – und bläst deine Filterblase auf wie einen Luftballon.
Warum das so mächtig ist
Mit genug Likes können Plattformen:
- deine politische Haltung einschätzen
- deine Beziehungsstabilität vorhersagen
- deine Kaufbereitschaft für bestimmte Produkte messen
- sogar deine mentale Gesundheit einschätzen (z. B. depressive Muster)
Und das ohne Zugang zu deinen privaten Nachrichten.
Nur durch öffentliches, freiwilliges, kleines Herzchen-Klicken.
Fazit:
Ein Like ist nie nur ein Like.
Es ist eine psychologische Standortbestimmung.
Und jedes Herzchen, jeder Daumen hoch macht dein digitales Ich klarer, schärfer – und marktfähiger.
Und was hast du davon?
Das Gefühl, dass das Internet dich versteht.
Vielleicht sogar ein paar gute Angebote.
Und den Preis zahlst du in Währung Daten – freiwillig, jeden Tag.
Likes sind keine flüchtigen Fingerübungen. Sie sind der Bauplan deines digitalen Ichs. Jedes Herzchen fügt ein weiteres Detail hinzu – und irgendwann ist das Bild so klar, dass es nicht nur dich zeigt, sondern jegliche Entscheidungen, die du triffst oder in Zukunft treffen wirst, ziemlich genau vorhersagen kann (lange bevor du überhaupt weißt, was du willst).
Wer die Matrix der Likes kennt, klickt bewusster – und schützt seine Daten dabei. Weitere spannende Einblicke und Tipps gibt’s in unserer Serie „#TotalÜberwachtAberHappy – Wie wir freiwillig zur Ware werden“.
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