Warum Unternehmen Opfer von Phishing-Angriffen werden und was sie dagegen tun können

Unternehmen werden häufig Opfer von Phishing-Angriffen, weil diese eine einfache und effiziente Methode darstellen, um Zugang zu sensiblen Informationen, wie Passwörtern, Bankdaten oder Unternehmensgeheimnissen, zu erhalten. Phishing-Angriffe nutzen die menschliche Schwäche aus, indem sie Täuschungsversuche in Form von vermeintlich legitimen E-Mails, Links oder Nachrichten senden. Neue Angriffsmethoden und technologische Entwicklungen haben Phishing-Angriffe jedoch zunehmend raffinierter und schwerer erkennbar gemacht.

Hier sind in aller Kürze einige der Gründe, warum Unternehmen nach wie vor Ziel solcher Angriffe sind, und was sie dagegen tun können:

1. Neue Angriffsszenarien und technologische Entwicklungen (2025)

A. Spezifische Zielgruppenansprache (Spear-Phishing)

  • Angreifer verwenden zunehmend personalisierte Angriffsstrategien, bei denen sie spezifische Mitarbeiter oder Führungskräfte innerhalb eines Unternehmens ins Visier nehmen. Dabei wird durch Social Engineering detailliertes Wissen über die Zielpersonen gesammelt, um gezielte, glaubwürdige Angriffe zu starten.
  • Moderne Techniken wie Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen werden eingesetzt, um die Kommunikation zu analysieren und zu optimieren, so dass Phishing-Nachrichten menschlicher und überzeugender wirken.

B. Deepfakes und KI-unterstützte Phishing-Angriffe

  • Angreifer setzen zunehmend Deepfake-Technologien ein, um auf Videos oder Audioaufnahmen von Führungskräften oder vertrauenswürdigen Mitarbeitern zuzugreifen. Diese können dann genutzt werden, um authentisch wirkende Phishing-Anrufe oder Nachrichten zu generieren.

C. Multi-Channel-Angriffe

  • Phishing-Angriffe erfolgen nicht nur über E-Mails, sondern auch über Telefonanrufe (Vishing), Textnachrichten (Smishing) und sogar über Social-Media-Kanäle. Dies erschwert die Verteidigung, da Unternehmen ihre Schutzmaßnahmen auf mehreren Plattformen anpassen müssen.

2. Warum Unternehmen Ziel von Phishing-Angriffen sind

A. Menschliche Fehler und unzureichende Schulung

  • Die größte Schwachstelle sind nach wie vor die Mitarbeiter. Phishing-Angriffe zielen oft darauf ab, den menschlichen Faktor auszunutzen, etwa durch gut platzierte Täuschungen oder emotional aufgeladene Nachrichten. Mitarbeiter, die nicht ausreichend geschult sind, erkennen Phishing-Nachrichten häufig nicht und klicken auf gefährliche Links oder laden schadhafte Anhänge herunter.

B. Organisierte Kriminalität

  • Viele Phishing-Angriffe werden von gut organisierten kriminellen Netzwerken durchgeführt, die mit fortschrittlichen Technologien und spezialisierten Taktiken arbeiten. Diese Netzwerke zielen insbesondere auf größere Unternehmen ab, um große Mengen sensibler Daten zu stehlen oder Erpressung durch Ransomware zu betreiben.

3. Was Unternehmen gegen Phishing-Angriffe tun können

A. Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter

  • Eine der effektivsten Maßnahmen gegen Phishing ist die kontinuierliche Schulung und Sensibilisierung der Mitarbeiter. Es ist wichtig, regelmäßige Schulungen anzubieten, um das Bewusstsein für Phishing-Angriffe zu schärfen und den Mitarbeitern zu helfen, diese zu erkennen.
  • Simulierte Phishing-Angriffe können helfen, das Reaktionsverhalten der Mitarbeiter zu testen und gezielte Trainingsmaßnahmen anzupassen.

B. Verbesserung der technischen Sicherheitsvorkehrungen

  • E-Mail-Sicherheitslösungen wie DMARC (Domain-based Message Authentication, Reporting & Conformance), SPF (Sender Policy Framework) und DKIM (DomainKeys Identified Mail) sind effektive Schutzmechanismen, um Spoofing und gefälschte Absenderadressen zu verhindern.
  • Der Einsatz von Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) kann dazu beitragen, dass auch im Falle eines Phishing-Angriffs, bei dem Zugangsdaten gestohlen werden, zusätzliche Sicherheitsbarrieren bestehen.

C. Automatisierte Bedrohungserkennung und KI-gestützte Systeme

  • Unternehmen sollten auf KI-gestützte Sicherheitslösungen setzen, die verdächtige Aktivitäten oder Muster in Echtzeit erkennen können. Solche Systeme können ungewöhnliche Anmeldungen, Veränderungen an Zugriffsrechten oder verdächtige E-Mail-Inhalte analysieren.
  • Threat Intelligence-Plattformen, die in Echtzeit Bedrohungen aus verschiedenen Quellen aggregieren, können ebenfalls eine wertvolle Rolle bei der frühzeitigen Erkennung und Abwehr von Angriffen spielen.

D. Stärkung des Zugriffsmanagements

  • Die Umsetzung des Prinzips der geringsten Privilegien (Least Privilege) ist ein weiterer wichtiger Schritt, um den Schaden durch einen erfolgreichen Phishing-Angriff zu minimieren. Auch die regelmäßige Überprüfung und Anpassung von Benutzerrechten gehört dazu.

E. Umgang mit Drittanbietern

  • Oft entstehen Phishing-Angriffe über Partnerschaften mit Drittanbietern. Unternehmen sollten sicherstellen, dass auch ihre Lieferanten, Dienstleister und Partner in Bezug auf Cybersicherheit geschult sind und angemessene Sicherheitsmaßnahmen getroffen haben.

4. Human Hacking und psychologische Manipulation

  • Angreifer setzen verstärkt auf psychologische Manipulation, um Menschen zu bestimmten Handlungen zu bewegen. Dazu gehören emotionale Trigger wie Dringlichkeit, Angst oder Vertrauen. Phishing-Nachrichten können so gestaltet sein, dass sie vorgeben, von einer vertrauten Quelle zu stammen, wie etwa einem Chef oder einem Kollegen.
  • Der Einsatz von Verhaltenspsychologie im Social Engineering ist ein wachsender Trend. Angreifer studieren die Arbeitsgewohnheiten und Kommunikationsstile von Mitarbeitern, um ihre Taktiken zu perfektionieren.

Phishing bleibt eine der größten Bedrohungen für Unternehmen, da es sowohl menschliche Schwächen als auch technische Sicherheitslücken ausnutzt. Mit den fortschreitenden technologischen Entwicklungen und immer raffinierteren Angriffsmethoden müssen Unternehmen ihre Sicherheitsstrategien ständig anpassen. Schulungen, technische Schutzmaßnahmen und die Stärkung der Sicherheitskultur sind entscheidend, um Phishing-Angriffe abzuwehren. Unternehmen müssen eine vielschichtige Strategie verfolgen, um mit den sich ständig weiterentwickelnden Bedrohungen Schritt zu halten.

Sicherheitsrisiken erkennen und verstehen

Ein wichtiger Bestandteil des Schutzes vor Phishing-Angriffen sind Mitarbeiterschulungen, die tatsächlich funktionieren. Leider werden Sicherheitsschulungen oft nur als eine einmal im Jahr stattfindende Veranstaltungen angeboten oder sie werden beiläufig, so ganz nebenbei zur Mitarbeiterorientierung abgehalten.

Sicherheitsschulungen sollten eine hohe Priorität haben und nicht nur beiläufig durchgeführt werden

Wird eine Sicherheitsschulung online durchgeführt, klicken sich die Mitarbeiter schnell durch die Inhalte und ignorieren dabei oft einen großen Teil der Informationen. Nicht selten finden Onlineschulungen auch einfach während der Mittagspause statt. Dabei werden zwischen dem Biß in einem veganen Burger und dem Auslöffeln eines linksdrehenden Joguhrts auch gerne andere Inhalte gesurft, die selten etwas mit der Schulungsthematik zu tun haben. Wird die Schulung persönlich abgehalten, werden den Teinehmerinnen und Teilnehmern oft nur einer Reihe von PowerPoint-Folien von einem uninteressierten, einschläfernden Redner präsentiert.

Dabei gibt es sehr erfolgreiche und gute Sicherheitskonzepte und -schulungen zur Bekämpfung von Phishing-Angriffen. Erfolgreiche Schulung gelingen viel eher mit Interesse weckenden, spielerischen Elementen.

Mit Gamification und Live-Hacks zu einem besseren Verständnis von Cyberbedrohungen

Unter Zuhilfenahme einer Software-as-a-Service-Plattform, die auf unterhaltsame Art und Weise zur Verbesserung des Verständnisses von aktuellen Cybersicherheitsbedrohungen beiträgt, können spannende Phishing-Simulationsübungen das Bedrohungsbewusstseins enorm schärfen.

Ebenso können dabei praktische Erfahrungen bei der Identifizierung von Phishing-Angriffen vermittelt werden. Wird das ganz dann auch noch mit Live-Hacks kombiniert, ergibt sich ein rundum gelungenes Sicherheits-Schulungs-Event, von dem jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin nicht nur beruflich, sondern auch privat profitiert und schwärmt.

Wenn du mehr über spannende und erfolgreich Cybersecurity-Schulungen und Lern-Events erfahren möchtest, freue ich mich über einen Anruf unter +49 4762 3639555 oder eine Nachricht / E-Mail von dir : )

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