Spam als Gelddruckmaschine: Wer profitiert vom unerwünschten Marketing-Müll?

Spam ist mehr als ein lästiges Ärgernis in unseren Postfächern. Spam erreicht uns in verschiedenen Formen über unterschiedliche Kanäle per E-Mail, Soziale Netzwerke, SMS und Messaging-Apps, über Foren und Kommentare, Pop-up-Anzeigen und Bannerwerbung, Telefonarufe, Apps und App-Stores. Hinter der Flut unerwünschter Nachrichten verbirgt sich oft ein komplexes System, das für einige Akteure äußerst profitabel ist. Von Datensammlern über Cyberkriminelle bis hin zu zwielichtigen Marketingfirmen – die Akteure nutzen ausgeklügelte Methoden, um aus dem unerwünschten Marketing ein lukratives Geschäft zu machen.

Doch wer sind die wahren Profiteure dieser digitalen Gelddruckmaschine, und wie funktioniert ihr Geschäftsmodell? In diesem Artikel werfen wir einen Blick hinter die Kulissen der Spam-Industrie und enthüllen, wer wirklich vom Spam profitiert.

Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist Spam?
  2. Geschichte des Spam
  3. Künstliche Intelligenz als neue Waffe der Spammer
  4. Die wahren Profiteure der Gelddruckmaschine “Spam”
  5. Auch Werbeplattformen profitieren von Spam
  6. Beliebt bei Spammern: Umfragen und Gewinnspiele
  7. Warum sind Umfragen für Spammer so lukrativ?
  8. Warum sind Gewinnspiele für Spammer profitabel?
  9. Coupons und Gutscheine sind ein schmackhafter Köder für sparwillige Opfer
  10. Beispiel: Umfrage-Spam
  11. Maßnahmen zur Vermeidung und Erkennung von Spam

Was ist Spam?

Spam bezeichnet unerwünschte, meist massenhaft versendete Nachrichten, die häufig zu Werbezwecken oder für betrügerische Absichten genutzt werden. Diese Nachrichten werden in der Regel ohne Zustimmung des Empfängers verschickt und können in Form von E-Mails, SMS, Kommentaren in Blogs oder Foren und in sozialen Netzwerken auftreten. Spam ist nicht nur lästig, sondern auch ein Sicherheitsrisiko (Phishing, Malware).

Spam-Nachrichten werden häufig zu Werbezwecken oder für betrügerische Absichten genutzt.
Abb. 1: Spam-Nachrichten werden häufig zu Werbezwecken oder für betrügerische Absichten genutzt.

Geschichte des Spam

Anfänge in den 1970er Jahren

  • 1978: Erste bekannte Spam-E-Mail: Die erste dokumentierte Spam-E-Mail wurde von Gary Thuerk, einem Marketing-Mitarbeiter bei der Firma Digital Equipment Corporation (DEC), verschickt. Diese E-Mail wurde an 393 Empfänger im ARPANET (einem Vorläufer des Internets) geschickt, um für ein neues Produkt von DEC zu werben. Diese Aktion wurde schnell als störend und unerwünscht erkannt, was das Phänomen des Spam begründete.

1980er und 1990er Jahre: Zunahme und Ausbreitung

  • 1980er Jahre: Usenet und Bulletin Board Systems (BBS): Mit der Verbreitung von Usenet und BBS nahm auch das Spam-Problem zu. Massenhafte Werbebotschaften und betrügerische Angebote wurden in Diskussionsforen und Nachrichtenboards gepostet.
  • 1994: Canter & Siegel: Die Anwälte Laurence Canter und Martha Siegel verschickten massenhaft Werbung für ihre Einwanderungsdienstleistungen in zahlreiche Usenet-Gruppen. Diese Aktion, bekannt als das “Green Card Spam”, erregte großes Aufsehen und Empörung und markierte einen bedeutenden Moment in der Geschichte des Internet-Spam.

2000er Jahre: Explosionsartige Zunahme und Gegenmaßnahmen

  • Spam als massives Problem: Mit der Verbreitung von E-Mails und dem Wachstum des Internets wurde Spam zu einem massiven Problem. Schätzungen zufolge machten Spam-Nachrichten zeitweise bis zu 80-90% des gesamten E-Mail-Verkehrs aus.
  • Gegenmaßnahmen: Verschiedene Technologien und Gesetze wurden entwickelt, um Spam zu bekämpfen. Dazu gehören Filtertechnologien, die unerwünschte Nachrichten identifizieren und blockieren, sowie Gesetze wie der “CAN-SPAM Act” in den USA (2003), der Regeln für kommerzielle E-Mails festlegt und strenge Strafen für Verstöße vorsieht.

2010er Jahre bis heute: Weiterentwicklung und neue Formen

  • Sophistikation und Anpassungsfähigkeit: Spammer haben ihre Methoden weiterentwickelt, um Spam-Filter zu umgehen. Dazu gehören das Verwenden von Bildern statt Text, das Einfügen von zufälligen Wörtern, um Mustererkennungen zu erschweren, und das Nutzen von gehackten Konten für den Versand.
  • Neue Plattformen: Mit der zunehmenden Nutzung von sozialen Netzwerken, Messaging-Apps und mobilen Geräten hat sich Spam auch auf diese Plattformen ausgeweitet. Beispiele sind Spam-Kommentare auf Instagram, Phishing-Nachrichten auf WhatsApp und unerwünschte Werbung in Facebook-Gruppen.
  • Bekämpfung durch Künstliche Intelligenz: Moderne Spam-Filter setzen zunehmend auf Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen, um Spam-Nachrichten effizienter zu erkennen und zu blockieren. Diese Systeme analysieren Muster und Inhalte von Nachrichten, um unerwünschte Kommunikation zu identifizieren.

Spam hat sich seit den Anfängen des Internets kontinuierlich weiterentwickelt und stellt nach wie vor eine Herausforderung dar. Die Methoden der Spammer werden immer ausgeklügelter, doch auch die Technologien zur Bekämpfung von Spam haben erhebliche Fortschritte gemacht. Trotz der Herausforderungen durch neue Plattformen und Techniken bleibt der Kampf gegen Spam ein zentrales Thema im Bereich der Internetsicherheit und des Datenschutzes.

Künstliche Intelligenz als neue Waffe der Spammer

Neue Formen von Spam nutzen Künstliche Intelligenz (KI), um effektiver zu werden und traditionelle Spam-Filter zu umgehen. Hier sind einige Beispiele für Spam-Techniken, die KI einsetzen:

AI-generierte Texte

  • Generierung von Spam-Inhalten: KI kann verwendet werden, um automatisch Texte zu generieren, die wie normale Kommunikation aussehen, aber tatsächlich Spam-Nachrichten sind. Diese Inhalte können schwer von echten Nachrichten zu unterscheiden sein.

Personalisierung von Spam

  • Personalisierte Phishing-Angriffe: KI ermöglicht es, Phishing-Nachrichten zu personalisieren, indem sie Informationen aus öffentlichen Quellen über das Ziel verwendet, um die Nachricht glaubwürdiger erscheinen zu lassen.

Sprachbasierter Spam

  • Robocalls und Sprachnachrichten: KI-gestützte Systeme können verwendet werden, um automatisierte Anrufe oder Sprachnachrichten zu generieren, die Spam enthalten, wie zum Beispiel gefälschte Gewinnbenachrichtigungen oder betrügerische Angebote.

Spam in sozialen Medien

  • Bots in sozialen Netzwerken: KI-gesteuerte Bots können verwendet werden, um Spam-Nachrichten zu verbreiten, gefälschte Profile zu erstellen und automatisch auf Beiträge zu antworten, um Links zu Spam-Websites zu teilen.

Adaptive Spam-Techniken

  • Anpassung an Spam-Filter: KI kann verwendet werden, um Spam-Inhalte kontinuierlich anzupassen und zu optimieren, um den Erkennungsalgorithmen traditioneller Spam-Filter zu entgehen.

Spam in Messengern und Chatbots

  • Automatisierte Spam-Nachrichten: KI-basierte Chatbots können verwendet werden, um automatisierte Spam-Nachrichten in Messaging-Apps zu senden, die auf betrügerische Websites oder Angebote verweisen.

Verwendung von KI zum Identitätsdiebstahl

  • Erstellung gefälschter Profile: KI kann verwendet werden, um gefälschte Profile in sozialen Netzwerken zu erstellen, die für Spam oder Phishing verwendet werden, um persönliche Informationen zu sammeln oder zu stehlen.

Die wahren Profiteure der Gelddruckmaschine “Spam”

Vom Versand von Spam profitieren in erster Linie natürlich die Absender, die verschiedene Ziele verfolgen können. Hier sind einige der Hauptakteure und ihre Motive:

Betrüger und Cyberkriminelle: Diese Gruppe versendet Spam mit dem Ziel, persönliche Daten, Bankinformationen oder andere sensible Informationen zu stehlen. Sie setzen Techniken wie Phishing ein, um Nutzer zu täuschen und zur Preisgabe ihrer Daten zu verleiten.

Werbetreibende und unseriöse Unternehmen: Diese Versender nutzen Spam, um Produkte und Dienstleistungen zu bewerben. Sie hoffen, durch die Masse an gesendeten E-Mails auch nur einen kleinen Prozentsatz an Käufern zu finden, was in der Summe profitabel sein kann.

Botnet-Betreiber: Diese Akteure verwenden Spam, um Malware zu verbreiten und Computer zu infizieren, die dann Teil eines Botnets werden. Ein Botnet kann für verschiedene kriminelle Aktivitäten genutzt werden, wie z.B. Distributed-Denial-of-Service (DDoS)-Angriffe, das Versenden weiterer Spam-E-Mails oder das Minen von Kryptowährungen.

Affiliate-Marketer: Manche Spammer arbeiten auf Provisionsbasis und bewerben Produkte oder Dienstleistungen, für deren Verkauf sie eine Provision erhalten. Hierbei können auch legale Produkte über illegale Spam-Methoden beworben werden.

Pharmazeutische Spam-Versender: Diese versenden Werbung für rezeptpflichtige Medikamente oder gefälschte Arzneimittel, oft ohne ordnungsgemäße Zulassung oder Qualitätskontrollen.

Finanzbetrüger: Einige Spam-E-Mails zielen darauf ab, Investoren mit falschen Versprechen zu betrügen, indem sie zum Beispiel für gefälschte Investitionsmöglichkeiten oder Pyramiden- und Ponzi-Systeme werben.

Anzeigen-Netzwerke:

    • Erhöhte Impressions und Klicks: Spam kann dazu führen, dass Anzeigen öfter angezeigt werden, da Spam oft hohe Klickzahlen generiert. Dies kann die Statistiken der Anzeigen-Netzwerke beeinflussen und den Eindruck erhöhter Reichweite erwecken.
    • Risiko der Anzeigenplatzierung: Spam kann auch dazu führen, dass Anzeigen in Umfeldern erscheinen, die nicht den Richtlinien der Anzeigen-Netzwerke entsprechen. Dies kann zu negativen Auswirkungen auf das Markenimage führen.

    Verlage:

      • Traffic-Erhöhung: Spam kann die Besucherzahlen auf Verlagsseiten vorübergehend erhöhen, da Spam-Nutzer möglicherweise auf Links klicken, die zu den verlagseigenen Websites führen.
      • Vertrauensverlust: Langfristig kann Spam jedoch das Vertrauen der Leserschaft in die Glaubwürdigkeit und Sicherheit der Verlagsmarke beeinträchtigen, insbesondere wenn die Spam-Inhalte als unerwünscht oder irreführend wahrgenommen werden.

      Langfristige Auswirkungen:

        • Qualitätsprobleme: Durch die Assoziation mit Spam können Anzeigen-Netzwerke und Verlage mit Qualitätsproblemen konfrontiert werden, da Spam häufig mit minderwertigen Inhalten oder betrügerischen Angeboten verbunden ist.
        • Reputationsrisiken: Verlage und Anzeigen-Netzwerke müssen sorgfältig darauf achten, welche Inhalte sie unterstützen, um ihre Reputation und Glaubwürdigkeit nicht zu gefährden.

        Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diejenigen, die vom Spamversand profitieren, meist illegale oder zumindest unseriöse Methoden anwenden, um finanzielle Vorteile zu erlangen. Dabei entstehen erhebliche Schäden für die Empfänger von Spam, sowohl durch finanzielle Verluste als auch durch den Missbrauch ihrer persönlichen Daten.

        Auch Werbeplattformen profitieren von Spam

        Ja, auch Werbeplattformen können indirekt von Spam profitieren, z. B. durch:

        Erhöhte Impressions und Klicks:

          • Spam kann dazu führen, dass Anzeigen häufiger angezeigt und angeklickt werden. Dies kann die Statistiken der Werbeplattformen verbessern, da höhere Klickzahlen und mehr Impressions gemeldet werden können.

          Erhöhte Umsätze:

            • Durch die gesteigerte Anzahl von Klicks und Impressionen können Werbeplattformen höhere Umsätze generieren, da sie Werbetreibenden die Möglichkeit bieten, ihre Anzeigen häufiger zu präsentieren und möglicherweise mehr zu verdienen.

            Risiken und Herausforderungen:

              • Qualitätsprobleme: Spam kann zu niedrigeren Qualitätsstandards führen, da viele Spam-Inhalte irreführend, betrügerisch oder von minderer Qualität sind. Dies kann das Nutzererlebnis auf der Plattform beeinträchtigen und langfristig das Vertrauen der Nutzer gefährden.
              • Reputationsrisiken: Werbeplattformen müssen darauf achten, welche Inhalte und Anzeigen sie unterstützen, um ihre Reputation und Glaubwürdigkeit zu wahren. Spam kann das Image der Plattform negativ beeinflussen, insbesondere wenn es mit unerwünschten oder betrügerischen Inhalten in Verbindung gebracht wird.
              • Ad Fraud: Spam kann auch zu Ad Fraud führen, wenn Klicks oder Impressions künstlich generiert werden, um höhere Einnahmen vorzutäuschen. Dies kann zu finanziellen Verlusten für Werbetreibende und Vertrauensverlust in die Plattform führen.

              Beliebt bei Spammern: Umfragen und Gewinnspiele

              Umfragen und Gewinnspiele, die per Spam verbreitet werden, verfolgen oft ähnliche Ziele wie andere Formen des Spams:

              Datensammler: Eine häufige Motivation hinter Spam-Umfragen und -Gewinnspielen ist das Sammeln persönlicher Daten. Die Absender können diese Daten verwenden, um Profile von Nutzern zu erstellen, die dann für gezielte Werbung verwendet oder an Dritte verkauft werden.

              Betrüger: Einige Gewinnspiele und Umfragen sind darauf ausgelegt, Nutzer zu betrügen. Diese betrügerischen Aktionen können darauf abzielen, Nutzer zur Überweisung von Geldbeträgen zu bewegen, unter dem Vorwand von Bearbeitungsgebühren oder Steuern für ihren “Gewinn”. In Wirklichkeit gibt es keinen Gewinn, und das Geld wird gestohlen.

              Phishing-Angriffe: Wie bei anderen Formen des Spams, können Umfragen und Gewinnspiele dazu verwendet werden, Phishing-Angriffe durchzuführen. Die Angreifer versuchen, Nutzer zur Preisgabe von Passwörtern, Kreditkartennummern oder anderen sensiblen Informationen zu bewegen.

              Werbeplattformen: Einige Unternehmen nutzen scheinbar harmlose Umfragen und Gewinnspiele, um Nutzer auf ihre Webseiten zu locken und dort für Produkte oder Dienstleistungen zu werben. Obwohl dies nicht immer illegal ist, kann es dennoch als unerwünschte und aggressive Marketingstrategie angesehen werden.

              Malware-Verbreitung: Umfragen und Gewinnspiele können Links enthalten, die zu infizierten Webseiten führen oder Malware direkt auf das Gerät des Nutzers herunterladen. Ein Klick auf solche Links kann dazu führen, dass der Computer oder das Smartphone des Nutzers mit Viren, Trojanern oder anderer bösartiger Software infiziert wird.

              Traffic-Generierung: Einige Spammer nutzen Umfragen und Gewinnspiele, um Traffic auf bestimmten Webseiten zu generieren. Dies kann dazu dienen, die Besucherzahlen künstlich zu erhöhen, was wiederum die Werbeeinnahmen steigern kann.

                Beispiele und Vorgehensweisen:

                • Gefälschte Umfragen: Diese behaupten oft, von bekannten Marken oder Organisationen zu stammen und locken Nutzer mit Versprechungen von Belohnungen oder Gutscheinen. Nach dem Ausfüllen der Umfrage werden die Nutzer jedoch oft zu weiteren fragwürdigen Angeboten weitergeleitet oder ihre Daten werden gesammelt und weiterverkauft.
                • Gewinnspiele: Nutzer werden informiert, dass sie an einem Gewinnspiel teilnehmen können, indem sie ihre persönlichen Daten eingeben oder bestimmte Aktionen ausführen, wie z.B. das Teilen von Links oder das Einladen von Freunden. In vielen Fällen gibt es jedoch keinen tatsächlichen Gewinn, und die eingegebenen Daten werden missbraucht.

                Es ist wichtig, bei Umfragen und Gewinnspielen, die per E-Mail oder über andere Kanäle zugesandt werden, Vorsicht walten zu lassen. Seriöse Unternehmen, die den Datenschutz ernst nehmen werden selten unaufgefordert solche Angebote verschicken und verlangen nie sensible persönliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendetails als Teilnahmevoraussetzung.

                Warum sind Umfragen für Spammer so lukrativ?

                Spam-Umfragen sind eine weit verbreitete Methode, die von spammenden Akteuren mit unterschiedlichen Zielen und Motiven eingesetzt wird:

                Datensammlung

                • Persönliche Informationen: Spam-Umfragen zielen oft darauf ab, persönliche Informationen wie Name, Adresse, Telefonnummer, E-Mail-Adresse und demografische Daten zu sammeln. Diese Informationen können dann verkauft oder für gezielte Marketingkampagnen verwendet werden.
                • Verhaltensdaten: Umfragen können auch dazu genutzt werden, Informationen über das Online-Verhalten, Kaufgewohnheiten und Interessen der Nutzer zu sammeln. Diese Daten sind für Werbetreibende sehr wertvoll, da sie helfen, gezielte Werbekampagnen zu erstellen.

                Identitätsdiebstahl

                • Phishing: Einige Spam-Umfragen sind darauf ausgelegt, sensible Informationen wie Sozialversicherungsnummern, Kreditkartendaten oder Passwörter zu stehlen. Diese Daten können dann verwendet werden, um Identitätsdiebstahl zu begehen.
                • Social Engineering: Die gesammelten Daten können verwendet werden, um weitere Social-Engineering-Angriffe zu planen, bei denen Betrüger versuchen, noch mehr vertrauliche Informationen zu erschleichen.

                Finanzielle Betrügereien

                • Gefälschte Gewinnspiele: Umfragen können als Vorwand für Gewinnspiele genutzt werden, bei denen die Teilnehmer zur Zahlung von “Bearbeitungsgebühren” oder “Steuern” aufgefordert werden, um ihren vermeintlichen Preis zu erhalten.
                • Abonnements und versteckte Kosten: Manche Umfragen führen zu Angeboten, bei denen Nutzer ungewollt teure Abonnements oder Dienstleistungen abschließen.

                Verbreitung von Malware

                • Schadsoftware-Installation: Spam-Umfragen können Links enthalten, die zu Webseiten führen, auf denen Malware installiert wird. Diese Malware kann dann Daten stehlen, Geräte kapern oder Botnets erstellen.
                • Drive-by-Downloads: Benutzer müssen nicht einmal aktiv Software herunterladen. Schon das Besuchen einer infizierten Webseite kann ausreichen, um Schadsoftware auf das Gerät zu laden.

                Werbe- und Traffic-Generierung

                • Künstliche Traffic-Erzeugung: Durch Umfragen können Nutzer auf bestimmte Webseiten gelenkt werden, um den Traffic künstlich zu erhöhen. Dies kann den Webseitenbetreibern höhere Werbeeinnahmen verschaffen.
                • Pay-per-Click (PPC) Betrug: In manchen Fällen zielen Spam-Umfragen darauf ab, Klicks auf PPC-Anzeigen zu generieren, um so die Einnahmen aus diesen Anzeigen zu steigern.

                Marktforschung und Konkurrenzspionage

                • Direkte Marktforschung: Manche Unternehmen können Umfragen nutzen, um direkte Einblicke in Markttrends und Verbraucherpräferenzen zu erhalten, ohne die Kosten für legitime Marktforschung aufzuwenden.
                • Konkurrenzanalyse: Daten aus Umfragen können verwendet werden, um Strategien der Konkurrenz zu analysieren und eigene Geschäftsstrategien entsprechend anzupassen.

                Netzwerkaufbau und Lead-Generierung

                • Lead-Generierung: Die gesammelten Daten können als Leads verkauft werden, die dann für Telefonmarketing, E-Mail-Marketing und andere Direktmarketingaktivitäten genutzt werden.
                • Netzwerkaufbau: Manche Akteure nutzen Umfragen, um Netzwerke von Kontakten aufzubauen, die später für verschiedene Marketing- oder Verkaufsstrategien genutzt werden können.

                Warum sind Gewinnspiele für Spammer profitabel?

                Gewinnspiele sind für Spammer aus mehreren Gründen besonders profitabel:

                Hohe Teilnahmebereitschaft: Gewinnspiele sprechen eine breite Zielgruppe an, da viele Menschen die Chance auf kostenlose oder hochwertige Preise attraktiv finden. Dies führt zu einer hohen Teilnahmebereitschaft, selbst bei Menschen, die normalerweise vorsichtig bei anderen Formen von Werbung oder Spam sind.

                Sammlung persönlicher Daten: Gewinnspiele erfordern oft, dass Teilnehmer persönliche Informationen wie Name, E-Mail-Adresse, Telefonnummer oder demografische Daten preisgeben. Diese Daten sind äußerst wertvoll für Spammer, da sie sie für gezielte Marketingkampagnen nutzen können.

                Legitime Anmutung: Gut gestaltete Gewinnspiel-E-Mails oder -Anzeigen können legitim erscheinen und die Aufmerksamkeit der Empfänger erregen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer auf Links klicken oder persönliche Daten eingeben, ohne die potenziellen Risiken zu erkennen.

                Virale Verbreitung: Gewinnspiele können sich durch Mundpropaganda und das Teilen in sozialen Medien schnell verbreiten. Spammer können diese Eigenschaft nutzen, um ihre Reichweite zu erhöhen und mehr potenzielle Opfer zu erreichen, ohne zusätzliche Kosten für Werbung.

                Phishing-Möglichkeiten: Manche Gewinnspiele oder angebliche Gewinnbenachrichtigungen können als Tarnung für Phishing-Angriffe dienen. Spammer können gefälschte Gewinnmitteilungen verwenden, um Nutzer dazu zu bringen, auf gefährliche Links zu klicken oder persönliche Daten preiszugeben, die dann für betrügerische Zwecke genutzt werden können.

                Monetarisierung der Daten: Die gesammelten Daten aus Gewinnspielen können an Dritte verkauft oder für Spam-Kampagnen verwendet werden, die auf die persönlichen Interessen und Vorlieben der Empfänger abgestimmt sind. Dies erhöht die Effektivität und Rentabilität der Spam-Operationen.

                  Gewinnspiele sind für Spammer sehr lukrativ, weil sie eine effektive Methode bieten, um viele potenzielle Opfer zu erreichen und persönliche Daten zu sammeln. Die gewonnenen Daten werden von den böswilligen Akteuren entweder verkauft oder für weitergehende Betrügereien genutzt.

                  Coupons und Gutscheine sind ein schmackhafter Köder für sparwillige Opfer

                  Coupons und Gutscheine sind für Spammer aus mehreren Gründen profitabel:

                  Attraktivität für Verbraucher: Coupons und Gutscheine bieten Verbrauchern die Möglichkeit, Geld zu sparen oder Sonderangebote zu nutzen. Dies macht sie sehr attraktiv und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Nutzer auf entsprechende Angebote klicken oder reagieren.

                  Hohe Klickrate: Spammer nutzen Coupons oft als Köder, um hohe Klickraten zu erzielen. Nutzer sind eher geneigt, auf Links zu klicken, die zu vermeintlichen Rabatten oder Gratisangeboten führen, insbesondere wenn sie diese als vorteilhaft oder lohnenswert empfinden.

                  Datensammlung: Um Coupons zu erhalten, müssen Nutzer häufig persönliche Daten wie E-Mail-Adressen oder andere Kontaktdaten preisgeben. Diese Informationen sind äußerst wertvoll für Spammer, da sie sie für zielgerichtete Spam-Kampagnen nutzen können.

                  Phishing-Möglichkeiten: Coupons und Gutscheine werden manchmal als Tarnung für Phishing-Angriffe genutzt. Spammer können gefälschte Angebote erstellen, um Nutzer dazu zu bringen, auf gefährliche Links zu klicken oder sensible Informationen preiszugeben.

                  Monetarisierung der Daten: Die gesammelten Daten aus Coupon-Angeboten können an Dritte verkauft oder für Spam-Kampagnen verwendet werden. Diese Daten können genutzt werden, um personalisierte Spam-Nachrichten zu erstellen, die auf die Interessen und Vorlieben der Empfänger abgestimmt sind, was die Effektivität der Spam-Kampagnen erhöht.

                  Virale Verbreitung: Coupons und Gutscheine können sich durch Mundpropaganda und das Teilen in sozialen Medien schnell verbreiten. Spammer können diese Eigenschaft nutzen, um ihre Reichweite zu erhöhen und mehr potenzielle Opfer zu erreichen, ohne zusätzliche Kosten für Werbung.

                    Coupons und Gutscheine sind für Spammer profitabel, weil sie eine attraktive Ködermethode darstellen, um viele Nutzer anzulocken, persönliche Daten zu sammeln, die an Dritte verkauft oder für Phishing-Kampagnen verwendet werden.

                    Beispiel: Umfrage-Spam

                    Hier ein aktuelles Beispiel einer Spam- oder besser gesagt Phishing-Nachricht, die unter Verwendung eines Markennamens als Umfrage getarnt ist. Nach dem Klick auf den Link-Button, wird das Opfer mittels mehrerer URL-Redirects auf die böswillige Zielseite weitergeleitet.

                    Führt das Opfer die Umfrage aus, erhält es am Ende ein Bonbon. Eine hochwertige Bohrmaschine zu einem Preis von 0,00 EUR. Eine Zahlung wird angeblich nur für den Versand fällig. Zu schön um wahr zu sein? In der Tat! Wenn das Opfer nun, wie von den Betrügern verlangt und mittels Formular abgefragt, persönliche Daten (Name, Anschrift) und zum Abschluß der Bestellung die Kreditkarteninformationen eingibt, ist es in eine böse Falle getappt. Die Bohrmaschine wird nie beim Opfer ankommen, die Kreditkarte aber wird mit den Versandkosten belastet.

                    Maßnahmen zur Vermeidung und Erkennung von Spam

                    Um Spam zu vermeiden und zu erkennen, gibt es mehrere effektive Maßnahmen, die Nutzer und Unternehmen ergreifen können:

                    • Skepsis gegenüber unaufgeforderten E-Mails: Vorsicht bei Umfragen, die unaufgefordert in deinem Posteingang landen.
                    • Überprüfung der Quelle: Stelle sicher, dass die Umfrage von einer vertrauenswürdigen Quelle stammt.
                    • Keine persönlichen Daten preisgeben: Gebe keine sensiblen Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendetails in Umfragen oder Gewinnspielen an.
                    • Anti-Spam- und Anti-Malware-Software verwenden: Schützedeine Geräte mit aktueller Sicherheitssoftware.
                    • Verwendung von Spam-Filtern: Nutze zuverlässige Spam-Filter für E-Mails, die automatisch verdächtige Nachrichten herausfiltern und in den Spam-Ordner verschieben.
                    • Vorsicht beim Teilen persönlicher Informationen: Gebe deine E-Mail-Adresse und andere persönliche Informationen nur an vertrauenswürdige Quellen weiter und prüfe die Datenschutzrichtlinien von Websites und Diensten immer sehr sorgfältig.
                    • Sorgfältige Nutzung von Online-Formularen und Registrierungen: Achte darauf, welche Informationen du in Online-Formulare eingibst.
                    • Verwende Wegwerf-E-Mail-Adressen: Für Registrierungen oder Online-Käufe können Wegwerf-E-Mail-Adressen verwendet werden, um die Haupt-E-Mail-Adresse vor Spam zu schützen.
                    • Überprüfung von Links und Anhängen: Klicke nicht auf verdächtige Links in E-Mails und öffne keine Anhänge von unbekannten Absendern, da diese Malware enthalten könnten.
                    • Bewusstsein und Schulung: Nutzer sollten sich der neuen Bedrohungen bewusst sein und lernen, verdächtige Nachrichten zu erkennen und zu vermeiden.