In den 1970ern und 1980ern wären wir alle gegen die heutigen Trackingmethoden Sturm gelaufen…

Laut einem Bericht des Irish Council for Civil Liberties wird das Online-Verhalten und der Standort von Menschen mit Hilfe von Trackingmethoden in Europa 197 Milliarden Mal am Tag an Tausende von Unternehmen und Organisationen auf der ganzen Welt übertragen. Allein Google sendet diese Daten an 4.698 Organisationen auf der ganzen Welt, einschließlich Russland und China.

Das ist heftig, oder? Dennoch, diese ständig verfolgt zu werdende Tatsache scheint heutzutage kaum noch irgendjemanden zu interessieren. In den 1970ern und 1980ern, und vielleicht auch noch in den Anfängen der 1990er hätte diese Art des Auspionierens und der Überwachung in unserer westlichen Welt wohl kaum irgendjemand einfach so hingenommen. Ich bin mir sicher, dass Jung und Alt seinerzeit gemeinsam gegen das maßlos überzogene Tracking und Ausspionieren auf die Strasse gegangen wären.

Heute sind es nur noch vereinzelte Datenschützer, die sich dieser Thematik gewissenhaft annehmen. Warum? Weil das weltweit gesponnene Interessennetz der Monetarisierung dem Anti-Tracking und der Privatsphäre wie ein massives Bollwerk entgegensteht.

Niemals würden wir ein solches Maß des Ausspionierens durch Regierungen akzeptieren, aber aus irgendeinem Grunde haben wir es gelernt und hingenommen, es von skrupellosen, geldgierigen Vermarktern und Social-Media-Plattformen zu akzeptieren.

Was wären denn all diese Ad-Tech-Unternehmen, Verlage, Social-Media-Plattformen, Online-Vermarkter, Werbenetzwerke, Marketingagenturen, Cyberkriminelle, Nachrichtenproduzenten und werbetreibende Unternehmen ohne das Tracking? Sie wären nichts, niemand, unbedeutend, unsichtbar und arm, wie eine Kirchenmaus.

In der Onlinewelt geht es ausschliesslich um die Interessen des Geldes und die absolute Marktmacht. Es geht dabei nie um die Menschen! Es geht dabei immer nur um finanziellen Interessen, politische Interessen und wirtschaftliche Interessen – und, um es noch einmal ganz deutlich zu sagen: es geht nie um die Menschen!

Seit vielen Jahren durchforste ich das Darknet nach neuen Betrugsmaschen und Anomalien im Online-Marketing. Ich bin unter einem Pseudonym in einschlägigen Foren in der Black-Hat-Szene unterwegs, habe knapp 20 Jahre in der Marketingbranche gearbeitet, bin in meiner Profession heute ein Ethical Hacker (White-Hat) und Social Engineer und pflege Kontakte sowie einen regen Austausch zu Menschen, denen das Tracking und der damit einhergehende Anzeigen- und Werbebetrug, unauthorisierte und ungefragte Informationsweitergaben, Datenschutzverletzungen und das Streuen von Falschinformationen ebenso zuwider ist wie mir.

Das Tracking wird in Zukunft ein weiterer Schwerpunkt in meinem teuflischen Blog werden. Ich werde euch viele durchtriebene Beispiele zeigen, die von “seriösen” Unternehmen, Behörden, Publishern, Social-Media-Plattformen und Online-Vermarktern stammen.

Mit dem Aufzeigen dieser sehr fragwürdigen Beispiele und Vermarktungsmethoden möchte ich euch zum Nachdenken anregen und mit auf eine Reise in eine Online-Welt nehmen, die auf der Basis des Ethical Marketings die Privatspähre der Menschen ausnahmslos wertschätzt und respektiert.

Wenn du zu diesem Thema, aber auch zu den Themen Social Engineering, Cybersecurity Awareness, Ethical Hacking und -Marketing auf der Suche nach einem Keynote-Speaker bist, freue ich mich auf deine Kontaktaufnahme : )