Antrag auf Brennstoffhilfe: Das onlinebasierte Antragsverfahren ist aus Sicherheits- und Datenschutzgründen nicht zu empfehlen

Veröffentlicht am 06.05.2023, letztes Update am 16.05.2023 – Solltet ihr beabsichtigen, einen Antrag auf Brennstoffhilfe zu stellen, empfehle ich euch aus sicherheits- und datenschutzgründen nicht das Online-Verfahren zu wählen, sondern den klassischen Papierantrag!

Sicherheits- und datenschutzrechtlich ist das Online-Verfahren sehr bedenklich. Der Dienst DRIVEPORT (driveport.de) der Hansestadt Hamburg, der von einer Reihe von Bundesländern für das Antragsverfahren auf Brennstoffhilfe genutzt wird, wird “irgendwo” auf einem Microsoft-Azure-Server betrieben. Das alleine ist schon bedenklich genug. Die Datenschutzerklärung ist mehr als dürftig und eher als ein großes, nichtssagendes Fragezeichen zu bezeichnen.

Aussagekräftige Punkte zur Speicherung und Verarbeitung der Daten, dem Serverstandort usw. kann man in der Erklärung vergeblich suchen. Das Online-Verfahren macht in Punkto Datensicherheit einen sehr schlechten Eindruck. Da auch sehr sensible Daten und Dokumente abgefragt und übermittelt werden, rate ich euch von der Verwendung des Online-Verfahrens zur Antragstellung der Brennstoffhilfe dringend ab!

Update, 08.05.2023:

Wenn man über die Internetseite des Landes Niedersachsen auf “Hier geht es direkt zur Berechnung und der Antragsstellung: https://driveport.de/brennstoffhilfe-rechner/” klickt, landet man auf der nachfolgenden Seite, die keine Anbieterkennzeichnung vorhält und auch keinen Hinweis auf die Datenschutzerklärung beinhaltet:

Niedersachsen, Antrag auf Brennstoffhilfe, fehlende Anbieterkennzeichnung und Datenschutzerklärung auf der DRIVEPORT-Seite.
Niedersachsen, Antrag auf Brennstoffhilfe, fehlende Anbieterkennzeichnung und Datenschutzerklärung auf der DRIVEPORT-Seite.

Das Antragsverfahren ist sehr nachlässig und nicht benutzerfreundlich umgesetzt. Dieses digitale Antragsverfahren gleicht in der gesamten Aufmachung Phishing- bzw. Betrugsseiten. Ganz schlechtes Kino, es wirkt nicht seriös und es spricht für eine schlechte digitale Kompetenz unserer Behörden.

Hinzu kommen sehr viele handwerkliche Fehler. Wenn ein Antragsteller das Papierverfahren wählen möchte, wird es ihm sehr schwer gemacht und er landet irgendwo im Nirgendwo. Man kann den Antrag nicht als PDF herunterladen! Das wäre wahrscheinlich aber auch zu einfach gewesen.

Weitere Infos folgen in Kürze…

Update, 16.05.2023

Seit heute steht dann auch endlich ein funktionierender Download für den “Papierantrag” zur Verfügung. Der Vorteil beim Papierantrag: Du musst keine sensiblen Dokumente, wie beispielweise einen Personalausweis, in Kopie beilegen oder übermitteln.

Zum Thema Tranzparenz und Nachvollziehbarkeit zum Empfänger der Antragsdaten: Wer oder was ist eigentlich DRIVEPORT? DRIVEPORT ist eine Marke der Finanzkasse Hamburg. Mehr erfährst du über diesen Dienst bzw. diese Marke auf der Internetseite nicht. Würde ein Unternehmen so spärliche, intransparente, nicht nachvollziehbare Angaben im Sinne der gesetzlich vorgeschriebenen Anbieterkennzeichnung machen, würde es sträflich abgemahnt werden.