AkiraBot hat seit September 2024 rund 420.000 Websites angegriffen und mit Spam bombardiert

Rund 420.000 Websites von AkiraBot angegriffen und mit Spam bombardiert: Ein kürzlich entdecktes Cyberangriffs-Tool namens AkiraBot nutzt laut einem aktuellen Bericht von The Hacker News künstliche Intelligenz, um gezielt Websites mit Spam zu attackieren. Dieses Python-basierte Tool generiert mithilfe von OpenAI’s Sprachmodellen personalisierte Nachrichten, um Kontaktformulare, Chat-Bereiche und Kommentarfelder von Websites zu fluten. Ziel ist es, zweifelhafte Suchmaschinenoptimierungsdienste wie Akira und ServicewrapGO zu bewerben.

Seit mindestens September 2024 im Einsatz, begann AkiraBot unter dem Namen „Shopbot“ und fokussierte sich zunächst auf Shopify-Websites. Im Laufe der Zeit erweiterte es seine Angriffsfläche auf Plattformen wie GoDaddy, Wix und Squarespace sowie auf generische Kontaktformulare und Live-Chat-Widgets, insbesondere solche von Reamaze.

AkiraBot umgeht Spamfilter

Ziele der Aktivität sind Kontaktformulare und Chat-Widgets auf Websites kleiner und mittlerer Unternehmen. Das Framework teilt Spam-Inhalte, die mithilfe der großen Sprachmodelle (LLMs) von OpenAI generiert wurden. Das Besondere an dem umfangreichen Python-basierten Tool ist seine Fähigkeit, Inhalte so zu gestalten, dass Spamfilter umgangen werden können.

Ein weiteres Merkmal von AkiraBot ist seine Fähigkeit, CAPTCHA-Schutzmechanismen wie hCAPTCHA, reCAPTCHA und Cloudflare Turnstile zu umgehen. Dies gelingt durch die Simulation legitimen Nutzerverhaltens und den Einsatz von Proxy-Diensten wie SmartProxy, um die Herkunft des Datenverkehrs zu verschleiern.

Als Reaktion auf die Ergebnisse hat OpenAI den API-Schlüssel und andere damit verbundene Assets deaktiviert, die von den Bedrohungsakteuren verwendet wurden.

Um sich grundsätzlich vor solchen Angriffen zu schützen, sollten Website-Betreiber folgende Maßnahmen ergreifen:

  1. Erweiterte CAPTCHA-Systeme einsetzen: Nutze fortschrittliche CAPTCHA-Lösungen, die schwerer zu umgehen sind, und aktualisiere diese regelmäßig.
  2. Web-Traffic überwachen: Implementiere Überwachungstools, um ungewöhnliche Aktivitäten oder massenhafte Formularübermittlungen frühzeitig zu erkennen.
  3. Proxy-Nutzung einschränken: Blockiere bekannte Proxy-Dienste oder implementiere Mechanismen, um verdächtigen Datenverkehr zu identifizieren und zu filtern.
  4. API-Zugriffe kontrollieren: Beschränke den Zugriff auf APIs und überwache deren Nutzung, um missbräuchliche Aktivitäten zu verhindern.
  5. Sicherheitsbewusstsein schärfen: Schule dein Team regelmäßig in Bezug auf aktuelle Bedrohungen und Best Practices im Umgang mit Cyberangriffen.

Durch die Umsetzung dieser Maßnahmen können Website-Betreiber das Risiko, Opfer von Spam-Angriffen wie denen durch AkiraBot zu werden, erheblich reduzieren.

Xanthorox AI – Ein weiteres besorgniserregendes Cybercrime-Tool für sprachbasierte Echtzeit-Anrufe und asynchrone Sprachnachrichten

Die Entwicklung von AkiraBot fällt mit der Einführung eines Cybercrime-Tools namens Xanthorox AI zusammen, ein All-in-One-Chatbot für Codegenerierung, Malware-Entwicklung, Schwachstellenausnutzung und Datenanalyse. Xanthorox AI unterstützt auch sprachbasierte Interaktion über Echtzeit-Sprachanrufe und asynchrone Sprachnachrichten.

Die gleichzeitige Entwicklung von AkiraBot und Xanthorox AI markiert einen besorgniserregenden Wendepunkt in der Welt der Cyberkriminalität: Künstliche Intelligenz wird nicht mehr nur zur Optimierung eingesetzt, sondern auch zunehmend für ausgeklügelte Angriffe auf Unternehmen missbraucht.

Was ist Xanthorox AI?
Xanthorox AI ist ein KI-gestütztes Cybercrime-Toolkit, das als All-in-One-Lösung für Cyberangreifer dient. Es kombiniert:

  • Codegenerierung für Malware und Exploits
  • Automatisierte Schwachstellenscans
  • Datenanalyse von gestohlenen Informationen
  • Interaktive Sprachfunktionen (Echtzeit-Gespräche oder Sprachnachrichten), um gezielt Social Engineering zu betreiben

Wie Unternehmen sich schützen können

Angesichts dieser Bedrohungen sollten Unternehmen ihre Cybersicherheitsstrategien dringend anpassen und folgende Maßnahmen ergreifen:

1. Zero-Trust-Architektur implementieren

  • Vertraue keinem Gerät oder Benutzer – auch nicht innerhalb des Netzwerks.
  • Jede Anfrage sollte authentifiziert, autorisiert und kontinuierlich validiert werden.

2. KI-gestützte Sicherheitslösungen einsetzen

  • Nutze moderne KI-Tools zur Erkennung von Anomalien, verdächtigem Verhalten und ungewöhnlichem Netzwerkverkehr.

3. Mitarbeiterschulungen intensivieren

  • Social Engineering wird durch sprachbasierte KI noch überzeugender.
  • Schule deine Mitarbeiter regelmäßig in Bezug auf Phishing, Voice-Phishing (Vishing) und Deepfakes.

4. Honeypots und Täuschungstechniken nutzen

  • Lockangebote und Täuschungsmechanismen helfen dabei, Angreifer zu identifizieren, bevor sie echten Schaden anrichten.

5. Patch- und Schwachstellenmanagement automatisieren

  • Viele Angriffe nutzen bekannte Schwachstellen. Automatisierte Patching-Prozesse helfen, Sicherheitslücken schnell zu schließen.

6. Multifaktor-Authentifizierung (MFA) überall

  • Besonders für Admin-Konten, Fernzugriffe und E-Mail-Systeme sollte MFA Pflicht sein.

7. Sichere Sprachkanäle überwachen

  • Mit Xanthorox können Angriffe per Sprachnachricht erfolgen. Tools zur Analyse und Filterung verdächtiger Audio-Kommunikation können helfen.

8. Red-Team-Simulationen mit KI-Fokus

  • Teste regelmäßig dein Sicherheitskonzept durch simulierte Angriffe, die reale Bedrohungen nachahmen.

Die Kombination aus AkiraBot und Xanthorox AI zeigt: Die Angriffe werden intelligenter. Unternehmen müssen über klassische Sicherheitsmaßnahmen hinausdenken und auf proaktive Abwehrstrategien setzen, um dem wachsenden Cyberrisiko wirksam begegnen zu können.

Bei der Erarbeitung von Sicherheitsstrategien, regelmäßigen Tests von Sicherheitskonzepten, simulierten Angriffen und der Schulung deiner Mitarbeiter:innen im Hinblick auf KI-gestützte Angriffe (z.B. Phishing, Voice-Phishing (Vishing) und Deepfakes) unterstützen wir dich gerne.

Telefonisch erreichst du uns unter +49 4762 363 95 55, per E-Mail an hallo@teufelswerk.net (auch verschlüsselt via PGP) oder über unser Kontaktformular.

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